Mein geliebtes Business!

Wir haben nun schon eine fast 10-jährige Beziehung hinter uns. In dieser gemeinsamen Zeit hat sich so richtig viel verändert und wir haben viel voneinander gelernt. 

Erinnerst du dich noch? Am Anfang sind wir da irgendwie so reingeschlittert. Ganz lang war uns beiden nicht bewusst, dass das wirklich eine Beziehung ist. 

Beziehungsweise weiß ich eigentlich nicht, wie es dir ging. Vielleicht warst du ja von Anfang an “all-in” und nur ich war mir nicht darüber klar, was das eigentlich zwischen uns werden sollte. 

Aber lass uns doch mal zurückblicken.

Mitten im Studium und plötzlich selbständig

Ich weiß nicht genau warum, aber ich mache unseren Beziehungsstart an den ersten SVA-Zahlungen fest. Ich glaube, es war 2012, als ich das erste Mal feststellte, dass ich in diesem Jahr wohl mit meinen Einnahmen eindeutig über der Geringfügigkeitsgrenze sein würde. 

Das heißt, wenn ich jetzt nochmal nachrechne, dann hab ich doch tatsächlich unser 10-jähriges Jubiläum verschlafen. Oh Mensch, das tut mir echt leid!

2006 startete ich mit meinem Gesangspädagogik-Studium und ab 2008 war ich immer wieder sängerisch in diversen Projekten tätig. Wahrscheinlich waren es die Opernpoduktionen im Theater an der Wien, die dann dazu führten, dass aus dem “ab und zu mal ein Projekt” eine waschechte Selbständigkeit wurde. 

Das war mir nur zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht bewusst. Ich war ja schließlich noch mitten im Studium. 2012 hatte ich gerade mal den Bachelor abgeschlossen und studierte dann noch bis 2015. 

Das Masterstudium absolvierte ich tatsächlich eher nebenher. Denn neben diversen Konzert- und Opernprojekten hatte ich auch angefangen, Elementarer Musikpädagogik und Gesang zu unterrichten. 

Na, Business, was sagst du? Eigentlich war das doch schon immer so, dass du und ich eine sehr bunte und vielfältige Beziehung hatten. 

Meine erste solistische Opernproduktion – das Business-Patchwork der nächsten Jahre

Ich glaube, es war 2013, als ich das erste Mal solistisch auf der Opernbühne stand. Genau genommen war es keine klassische Bühne, sondern ein Gartencenter, das für eine Sommeroper zur Opernbühne umfunktioniert wurde. Anna Bernreitner macht das jetzt schon über 10 Jahre, dass sie Opern an ungewöhnliche Orte bringt und so “barrierefrei” gestaltet. Mitten unter den Menschen und immer thematisch an die Geschichte der jeweiligen Oper angelehnt. Ein geniales Konzept, bei dem Spaß für Publikum und Sänger:innen garantiert ist. 

Dieses Patchwork zog sich durch die nächsten Jahre unserer Beziehung. Immer wieder mal eine solistische Produktion, viele Konzerte und Opernprojekte mit dem Arnold Schoenberg Chor und zusätzlich noch unterrichten. War es nicht auch 2012 oder 2013, als ich die Stimmbildung beim Jugendopernprojekt im Theater an der Wien übernahm? 

Heute frag ich mich manchmal, wie da noch ein ganzes Studium Platz haben konnte. 

Bild einer Kinderoper: Hänsel und Gretel im Wald
Hänsel und Gretel im Wald – mit im Bild: Ewelina Jurga
Bild einer interaktiven Kinderoper: Hänsel und Gretel im Wald. Hier im Bild Hänsel gefesselt, Gretel gefesselt und die Hexe
Hänsel und Gretel auf der Burgruine Reinsberg – mit im Bild: Ewelina Jurga (Gretel), Barbara Pichlbauer (Hexe)
Hänsel (als Junge verkleidete Frau mit grünem Pulli und roter Mütze) und Gretel (mit Rock und Weste) im Wald
Hänsel und Gretel im Wald – mit im Bild: Ewelina Jurga

Das Highlight war 2015, als ich mitten in einer Serie von Hänsel und Gretel – Vorstellungen (in den diversen Wiener Wäldern) meine künstlerische öffentliche Abschlussprüfung gesungen habe. 

13. Juni – 2 Vorstellungen

14. Juni – 2 Vorstellungen

16. Juni – künstlerische Abschlussprüfung

17. Juni – 2 Vorstellungen

19. Juni – 2 Vorstellungen

22. Juni – 2 Vorstellungen

25. Juni – Defensio meiner Masterarbeit 

Also rückblickend stell ich fest, dass wir zwei eigentlich ganz schnell recht eng waren. Nur hab ich das irgendwie nicht so gecheckt. 

Der erste große Bruch – mein Abschied aus dem Chor

Der erste große Bruch – mein Abschied aus dem Chor

Mitte 2015 war ich plötzlich Vollzeit-Selbständige. Ganz ohne Studium nebenher. Wirklich viel veränderte sich da für mich nicht, ehrlich gesagt. Es ging genauso weiter wie bisher, nur ohne zusätzliche Zeit an der Uni. 

Und trotzdem wurde mir langsam klar, dass unsere Beziehung, liebes Business, wohl doch etwas tiefgehender sein könnte, als mir bisher bewusst war. Und so spielten plötzlich auch Zahlen und Werte eine größere Rolle. Der Umgang im Theater wurde für mich immer schwieriger zu ertragen. 

Ich spürte meinen Wert immer mehr und wollte entsprechend behandelt werden. Da ist die Musik- und Theaterbranche nicht gerade das ideale Pflaster. 

Beim Unterrichten ging es mir da schon anders. Ich hatte tolle Schüler*innen und wurde an allen Ecken und Enden für meine Art zu Unterrichten und Menschen zu begleiten wertgeschätzt. 

Nach einigen Vorkommnissen, die ich für mich als Hinweise interpretierte, traf ich Ende 2016 eine Entscheidung. Mit der letzten Vorstellung von Don Giovanni am 31.12.2016 beendete ich meine Tätigkeit im Chor. 

Ich ließ 60% meines Einkommens zurück und startete in eine neue und ganz unsichere Phase.

Ich hatte Ideen zu Gesangs-Masterclasses für Laien und Seminaren für Menschen mit stimmintensiven Berufen. Gemeinsam mit zwei jungen Designerinnen gestaltete ich zwei verschiedene Flyer und machte mich bereit für die Bewerbungsphase.

Foto eines Flyers zum Thema Workshops für Gesang für Laien-Sänger:innen
Frisch gedruckt – mein Flyer für Workshops für Laien-Sänger:innen
Foto eines Flyers zum Thema Seminare für Menschen in stimmintensiven Berufen
Frisch gedruckt – mein Flyer für Seminare für Menschen in stimmintensiven Berufen

Plötzlich ausgebucht

Was ich vorher ganz vergessen hatte: Mitte 2016 zog ich dann von Wien nach St. Pölten und baute mir hier ein zweites Unterrichts-Standbein auf. In Wien mietete ich mich in eine wunderschöne Wohnung ein, in der ich untertags so viel unterrichten konnte, wie ich wollte. Zum Glück warst du schon damals extrem flexibel, Business!

Und auf einmal hatte ich Schüler:innen ohne Ende. 3,5 Tage Wien, 1,5 Tage St. Pölten.

Plötzlich war ich ausgebucht. Innerhalb von wenigen Wochen. Die Flyer, die ich damals hatte drucken lassen, hab ich vor einem halben Jahr schweren Herzens endlich entsorgt. Denn ich habe sie nie gebraucht. 

Liebes Business! Hier kommt mein erstes großes Danke an dich! Es war das erste Mal, dass ich gespürt habe, wie stark du bist und dass ich mich echt auf dich verlassen kann. 

Eine bewusste Entscheidung – für dich, liebes Business

Vier Jahre lang ging es uns echt gut miteinander. So zumindest war mein Eindruck. Aus heutiger Sicht muss ich mich entschuldigen. Dafür, dass ich dir eigentlich keine Zeit gewidmet habe. Wir haben gut miteinander funktioniert, aber in unsere Beziehung hab ich nicht so viel investiert. 

Na gut, indirekt, indem ich 2017 mit einer Ausbildung in Craniosacraler Körperarbeit begann. Das sollte ein weiteres Standbein werden mit der Zeit. 

Ende 2018 trennte ich mich und war auf einmal allein in der großen Wohnung. Die Kosten stiegen, mein Arbeitspensum auch. Du hast mich echt ziemlich sicher und souverän durch diese Zeit getragen, liebes Business! 

Mehrfach in dieser Zeit hatte ich die Chance auf eine feste Stelle an einer Musikschule. Einige Mal bewarb ich mich, aber im Endeffekt wurde nie etwas draus. Das Feedback war gut und es lag nie an meiner Kompetenz. 

Und irgendwann – ich weiß wirklich nicht mehr wann genau es war – wurde ich direkt angefragt, ob ich eine Stelle übernehmen wolle. Ich überlegte und sagte ab. 

Das erste Mal in meinem Leben entschied ich mich aktiv für die Selbständigkeit. Nach vielen Jahren gemeinsamer Reise, liebes Business, entschied ich mich endlich aktiv für dich. 

Seitdem sind wir unzertrennlich. 

Und mein Vertrauen in dich (und auch in mich) ist nochmal gewachsen. 

Langsam fühlte ich mich nicht mehr nur als kleine Selbständige, sondern entdeckte mich in meiner Rolle als Unternehmerin. Ich war Chefin eines kleinen 1-Personen-Unternehmens. 

Der zweite große Bruch – Corona

Und dann kam Corona. Alles weg. Kein Singen, kein Unterrichten, keine Cranio mehr. Ein vollständiger Existenz-Zusammenbruch von einem Tag auf den anderen. 

4 Wochen lang Schockstarre. 

Und dann regte sich die Rebellin in mir. Es musste doch Möglichkeiten geben. Die große Experimentierphase begann. 

  • Ist Gesangsunterricht online möglich?
  • Ist Cranio online möglich?

Ich stolperte über ein Coaching für Sängerinnen, das dabei unterstützte, sich ein zweites Standbein aufzubauen. Keine Ahnung, wo das Geld dafür herkommen sollte, aber ich wusste, das ist jetzt die Lösung. 

Im Zuge dieser intensiven Zeit forschte ich weiter. 

  • Was ist in Gruppen online möglich?
  • Welche Teile meiner Arbeit, die ich bisher im stillen Kämmerlein gehalten hatte, gehören eigentlich zu mir und wollen raus?
Ankündigung zu einem Workshop für Sängerinnen zum Thema Selbstbestimmung im Jahr 2020
Die ersten Workshops, noch völlig ohne Branding und Fotos im Jahr 2020
Bild einer Cranio-Behandlung, eine Frau liegt auf dem Tisch, die andere hat die Hände am Körper der Frau und ist im Gespräch mit ihr
Das erste Fotoshooting mit Cranio
Ankündigung eines Workshops: Free yourself - auf dem Bild eine Frau, die im Feld steht und die Arme in die Höhe streckt
zwei Jahre später – anderes Design, neue Fotos

In kürzester Zeit hatte ich mehrere Stunden Online-Gesangsunterricht am Tag und auch die ersten Online-Cranio-Sitzungen. 

In meiner Coaching-Gruppe experimentierte ich mit Gruppenworkshops und stellte fest: meine Spiegelneuronen arbeiten online genauso gut wie von Angesicht zu Angesicht. 

Ich packte mein ganzes Wissen aus. Vorher hatte ich immer Angst, dass ich dann nicht mehr als Sängerin oder Gesangspädagogin ernst genommen werde, wenn ich jetzt auf einmal mit transgenerationaler Vererbung und psychischen Themen hinter körperlichen Symptomen daherkam. 

Nachdem ich sowieso vor dem Nichts stand, war das jetzt alles egal. Wann, wenn nicht jetzt. 

Die große Liebe – mein Business und ich

Danke dir, mein geliebtes Business, dass du so lange auf mich gewartet hast. Dass du so lange einfach da warst, bis ich entdeckt habe, welches Potential wirklich in unserer Beziehung steckt. 

Stand heute bin ich nun: 

Generose, deine Spezialistin für den emotionalen Deep Shit. Ich bin Persönlichkeitsentwicklerin und Epigenetik-Coach. Ausgebildete Sängerin und studierte Gesangspädagogin. Ich kenne mich mit Körperarbeit aus und weiß, wie ich dich aus deiner seelischen Erschütterung herausbegleite. 

Mit dieser größten Krise in der Geschichte meiner Selbständigkeit bin ich eingetaucht in eine völlig neue Welt des Unternehmerinnen-Daseins. 

Ich habe gelernt, dass es auch im Business wichtig ist, sich Ziele und Intentionen zu setzen. 

Ich hab erfahren, dass es im Business Paar-Zeit braucht (genauso wie in jeder guten Beziehung), in der wir gemeinsam schauen, wo es hingehen soll in den nächsten Wochen oder im nächsten Jahr. 

Ich spüre immer mehr, dass MEIN Business mit mir und meiner Entwicklung mitwächst. 

Danke für über 10 Jahre Treue, Sicherheit, Wachstum und Entwicklung. 

Ich bin gespannt, was die nächsten Jahre als Working Mum für uns beide bereit halten. 

eine Frau, die in einem roten Kleid in einer Wiese steht und gerade eine Mohnblume pflückt

Lust auf mehr bunt gemixten, emotional tiefgehenden, menschlichen und humorvollen Deep Shit?

So kannst du mit mir zusammenarbeiten – auf dass du dir selbst näher kommst und dein Leben auf DEINEM Weg gehst:

Schreib mir gern eine Nachricht unter befreit@generose-sehr.com oder mach dir hier ein unverbindliches und kostenfreies Kennenlern-Gespräch mit mir aus. 

P.S.: Dieser Liebesbrief ist entstanden im Rahmen der Blogparade von Steffi Fleischer. Hier gehts zu ihrem Artikel.

Generose Sehr

Sängerin und Spezialistin für den emotionalen Deep Shit

Ich brenne dafür, Menschen dabei zu unterstützen ihren ureigenen Weg zu finden und echtes Selbst-Bewusst-Sein zu entwickeln – abseits von Gesellschaftsmustern, familiären Prägungen und „das macht man halt so“. Mein Herz schlägt für Visionär*innen und Menschen, die das Gefühl haben, in unserer Gesellschaft fehl am Platz zu sein.
Ich selbst bin Entwicklungsjunkie und süchtig nach neuem Wissen und neuen Erfahrungen. Das hat dazu geführt, dass ich nach meinem Studium in Gesangspädagogik noch eine Ausbildung in Craniosaraler Körperarbeit und den Epigenetik Coach angehängt habe und da stehen noch ein paar mehr Dinge auf meiner Liste.
Ich schreibe hier über transgenerationale Vererbung, frühkindliche und pränatale Prägungen und wie sich das auf unser Leben auswirkt. Außerdem erzähle ich gerne meine eigenen Geschichten (oder die meiner Klient*innen), um zu zeigen, wie wir den alltäglichen Herausforderungen des Lebens begegnen können.

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