Seit etwa 1,5 Jahren hat meine Methode einen Namen: Unstuck Yourself. So heißt übrigens auch mein brandneuer Podcast, der am Montag, 25.11.24 mit den ersten drei Folgen startet. Der Name meiner Methode ist aus dem Zustand meiner Klient:innen entstanden. Denn wenn sie zu mir kommen, fühlen sie sich “stuck” und wissen nicht vor und nicht zurück. Sie landen immer wieder in ähnlich beschissenen Situationen und haben oft schon jahrelange Therapie hinter sich. Der Leidensdruck ist groß und damit auch die Motivation zur Veränderung. Denn das ist die Voraussetzung, dass meine Methode funktioniert. Es braucht die Bereitschaft für große Veränderung und den Mut, die Leichen endlich aus dem Keller zu holen. Das alles verlangt hundertprozentige Selbstverantwortung. Dann geschehen Wunder.
In diesem Blogartikel geht es um die Prinzipien, die meiner Methode zugrunde liegen. Die Reihenfolge ist zufällig, denn alle diese Punkte sind gleich wichtig.
1. Scheiße ist der beste Dünger
“Where the biggest shit is, there dig for gold!”
Viele Menschen fürchten sich vor ihrem emotionalen Deep Shit und meiden ihn, so lange es nur geht. Doch irgendwann ist der Leidensdruck so hoch, dass es nicht mehr anders geht. Und mit der Beschäftigung kommt oft die Erkenntnis, dass es ja doch aushaltbar ist, sich damit auseinanderzusetzen. Und zweitens, dass da richtig große Schätze vergraben liegen. Denn wenn im System etwas verdrängt wird, dann betrifft das nie nur die schwierigen Gefühle und Erinnerungen. Verdrängung bringt immer eine Festigkeit ins gesamte System und dadurch geht so viel anderes verloren: Lebensfreude, Spaß, Leichtigkeit, Humor, Wildheit, Kraft, Vertrauen, Kreativität und noch so viel mehr. Wenn wir in der Scheiße wühlen, können wir all das auch wieder ausgraben.
2. Alles darf sein
Egal, was sich zeigt, es ist ok, dass es da ist.
Ich hab es schon oft erlebt, dass Klient:innen mit einem Thema zu mir kamen und irgendwas hat sich nicht ganz richtig angefühlt. Wir kamen nicht richtig in den Fluss. Nach einer kleinen Weile stellte sich heraus, dass sie etwas nicht erzählen wollten, weil es ihnen unangenehm oder peinlich war. Oder weil sie dachten, dass es keine Rolle spielt. Ich spüre sowas immer. Und spreche es an. Nicht, weil ich jemanden bloßstellen will, sondern weil es für den Prozess wichtig ist, dass alle Karten auf dem Tisch liegen. Denn alles will gesehen werden. Auch oder gerade das Unangenehme und Verdrängte in uns.
3. Wir tun immer alle unser Bestes
Jeder Mensch tut zu jedem Zeitpunkt seines Lebens das Beste, was ihr oder ihm gerade möglich ist.
Das gilt für dich. Das gilt für mich. Und das gilt auch für deine Eltern, deine:n Partner:in, deine Kinder, deine Arbeitskolleg:innen, deine Freund:innen etc.
Das heißt nicht, dass das, was dabei rauskommt, immer gut ist. Gut gemeint ist bekanntlich nicht unbedingt gut gemacht. Und trotzdem war es ihnen (oder dir oder mir) in diesem Moment des Handelns nicht anders möglich.
Es ist völlig verständlich (und auch völlig ok), dass da erstmal Vorwürfe, Schuldzuweisungen und vielleicht sogar Rachegedanken sind (=> Alles darf sein). Um wirklich Frieden zu schließen und deine Energie aus diesen alten Geschichten und Erfahrungen zu befreien und für dich zu verwenden, braucht es Verständnis, Mitgefühl und Akzeptanz. Für dich und für die anderen.
4. Erfolgreiche Entwicklung braucht alle drei Säulen
Wenn du dich erfolgreich weiterentwickeln möchtest (sprich – deine Muster verändern, durchbrechen, neu konfigurieren – nenn es wie du willst), dann braucht es alle drei Säulen meiner Methode. Gleichzeitig, hintereinander, immer wieder von vorn.
- Ressourcen: erst, wenn du stark genug bist und weißt, wie du dich wieder auftanken kannst, wird dein System zulassen, dass wir uns um die harten Brocken kümmern.
- Ursachenforschung: wir schauen lieber zur Wurzel und kümmern uns darum, als ständig nur Symptombekämpfung zu betreiben
- Alltagstraining: ein wesentlicher Teil der Entwicklung passiert in deinem Alltag, denn dort kannst du täglich, stündlich, minütlich üben und neue Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen ausprobieren und in dein Leben integrieren
5. Du bist genau richtig, wie du bist
Und das heißt nicht, dass du nicht den Wunsch nach Veränderung haben darfst. Denn vieles in uns gerät aus dem Gleichgewicht, wenn wir schwierigen oder sogar traumatischen Erfahrungen ausgesetzt sind. Trotzdem bist du genau richtig, wie du bist. Dieses Gefühl in dir zu verankern ist ein großes Ziel meiner Arbeit.
Und nur, weil ich es so oft irgendwo sehe und höre: “Ich bin halt so” ist kein Ausdruck von “Ich bin genau richtig, wie ich bin”. Es ist in den allermeisten Fällen ein Totschlag-Argument, um sich mit seinen eigenen Themen nicht auseinandersetzen zu müssen.
6. Die Weisheit liegt in dir – nicht in mir
Du weißt am Besten, was richtig für dich ist. Und meine Aufgabe ist es, dich dabei zu unterstützen, dass du das (wieder) spüren kannst und lernst, dir selbst zu vertrauen. Wenn du mich um Rat fragst, bekommst du von mir normalerweise eine Gegenfrage. Denn meine Meinung ist völlig nebensächlich, wenn es um dein Leben geht.
Für dich ist es sehr viel heilsamer, wenn ich einfach da bin und darauf vertraue, dass du die Weisheit in dir selbst trägst. Und für dein System ist es sehr viel wichtiger, dass du Unterstützung spürst, dich mit allem zeigen kannst und Mitgefühl erfährst, als dass ich immer alles weiß und dir erkläre, wie das Leben funktioniert. (Natürlich weiß ich auch viel und füttere deinen Kopf zur richtigen Zeit mit notwendigen Infos, aber für deine Heilung und die Integration deiner schmerzhaften Erfahrungen ist das nicht zwingend notwendig.)
7. Echtheit ist Trumpf
Ich halte nichts von Rollen und professionellem Abstand. Ich bin ich und vorrangig Mensch und du wirst immer eine ehrliche und echte Reaktion und Antwort von mir bekommen. Du wirst sehen und spüren, wenn mich etwas bewegt und berührt (ja, es kommt immer wieder vor, dass mich Geschichten, Erkenntnisse und Entwicklungen zu Tränen rühren). Du kriegst mit, wenn ich grad nicht weiter weiß.
Genauso wünsche ich mir von dir Echtheit und Ehrlichkeit. Auch, wenn Kritik, kritische Fragen oder Zweifel mir gegenüber bedeutet. Denn nur in einem Raum, wo wir beide echt sein können, kann Heilung passieren.
Echtheit und Ehrlichkeit bedeutet für mich übrigens auch, dass ich klar sage, wenn ich glaube, dass meine Arbeit für dich gerade nicht passend ist.
8. Unser Körper meint es gut mit uns und weiß alles
Egal, welches Symptom, welche Schmerzen oder welche Krankheit: es ist immer ein Versuch unseres Körpers, uns etwas mitzuteilen. Je mehr wir Körperbewusstsein aufbauen und je besser die Verbindung zu unserem eigenen Körper ist, umso weniger laut wird er schreien. Vorausgesetzt, wir hören zu, nehmen seine Botschaften ernst und handeln entsprechend.
Dieses Prinzip beherzige ich auch in meiner Arbeit. Denn der Körper spricht immer mit uns. Er erzählt Geschichten und kann Ursachen preisgeben, an die wir mit dem Verstand nicht rankommen. Wir müssen “nur” achtsam zuhören.
9. Jedes Problem war mal eine Lösung
Im Moment tauche ich tief ein in IFS (Therapie mit dem inneren Familen-System). Diese Methode ist unglaublich, weil sie auf sehr achtsame und respektvolle Art und Weise den Menschen mit sich selbst in Kontakt bringt. Es wird davon ausgegangen, dass wir alle (auch als gesunde Menschen) aus Anteilen bestehen. Diese Anteile begleiten, leiten und beschützen uns in allen Situationen. Sie meinen es immer gut mit uns. Doch manchmal sind sie in einer früheren Zeit hängen geblieben und tun Dinge, die heute für uns nicht mehr zielführend sind. Früher aber war es ein notwendiger Überlebensmechanismus.
Wenn wir das erkennen und spüren, dann können wir Mitgefühl für uns selbst und unseren eigenen Weg entwickeln. Das heilt. Und es führt dazu, dass überaktive Teile einen guten Platz in unserem System finden.
Wenn du merkst, dass dich diese Prinzipien meiner Arbeit ansprechen und du mich gerne persönlich kennenlernen magst, dann buch dir hier ein kostenfreies Kennenlernen mit mir. Wir treffen uns für eine halbe Stunde und schauen, ob wir uns sympathisch sind und ob ich dich bei deinem Thema unterstützen kann.
Wenn du zuerst noch mehr über meine Methode lesen möchtest, dann kannst du dir noch diese beiden Blogartikel anschauen:
- Unstuck Yourself – Vor- und Nachteile meiner Methode
- 3 Situationen, in denen meine Unstuck Yourself-Begleitung besser ist als eine Therapie
Generose Sehr
Sängerin und Spezialistin für den emotionalen Deep Shit
Ich brenne dafür, Menschen dabei zu unterstützen ihren ureigenen Weg zu finden und echtes Selbst-Bewusst-Sein zu entwickeln – abseits von Gesellschaftsmustern, familiären Prägungen und „das macht man halt so“. Mein Herz schlägt für Visionär*innen und Menschen, die das Gefühl haben, in unserer Gesellschaft fehl am Platz zu sein.
Ich selbst bin Entwicklungsjunkie und süchtig nach neuem Wissen und neuen Erfahrungen. Das hat dazu geführt, dass ich nach meinem Studium in Gesangspädagogik noch eine Ausbildung in Craniosaraler Körperarbeit und den Epigenetik Coach angehängt habe und da stehen noch ein paar mehr Dinge auf meiner Liste.
Ich schreibe hier über transgenerationale Vererbung, frühkindliche und pränatale Prägungen und wie sich das auf unser Leben auswirkt. Außerdem erzähle ich gerne meine eigenen Geschichten (oder die meiner Klient*innen), um zu zeigen, wie wir den alltäglichen Herausforderungen des Lebens begegnen können.