So wirst du gehört – auch ohne laute Stimme

von | Nov. 4, 2024

Lautstärke wirkt. Denken zumindest die meisten Menschen. In unserer Welt gewinnt man schnell den Eindruckt, dass Menschen, die lauter sind auch gleichzeitig mehr gehört werden und dadurch erfolgreicher sind. Doch das ist ein Trugschluss. Denn, was vor allem wirkt, ist Präsenz. Und das hat nichts mit Lautstärke zu tun.

Erst letzte Woche hatte ich wieder ein Gespräch mit einer Sängerin, die mir erzählte, dass sie in einer Konzertsituation angefangen habe „zu schreien“. Natürlich hat sie nicht wirklich geschrieen. Sie hat einfach nur versucht, mit mehr Drcuk zu mehr Lautstärke zu kommen. Dieses Phänomen kenne ich allerdings nicht nur von Sänger:innen, sondern auch von Menschen, die sprechend auf der Bühne oder vor Gruppen stehen. In meinen hochaktiven Gesangspädagogik-Zeiten, als ich noch viele Laien-Sänger:innen unterrichtet habe (das waren oft Lehrende an einer Schule oder an Universitäten), kam oft die Frage: „Wie krieg ich mehr Lautstärke beim Sprechen?“
Aber aus meiner Sicht geht es in den allerwenigsten Fällen wirklich um Lautstärke. Vielmehr geht es darum, einen Raum mit der eigenen Stimme zu füllen und die Menschen mit dem Gesagten oder Gesungenen wirklich zu erreichen.

In diesem Blogartikel erfährst du, warum Präsenz und nicht Lautstärke dein primäres Ziel sein sollte und wie du auf natürliche Weise dann doch zu mehr Lautstärke kommst. Außerdem erzähle ich dir, welche inneren Überzeugungen Präsenz und Lautstärke verhindern bzw. dazu führen, dass Menschen glauben, sie müssten lauter sein. Und natürlich gibt es wieder haufenweise Beispiele und auch eine persönliche Geschichte.


Gehört werden: die wichtigsten Voraussetzungen


Präsenz ist wichtiger als Lautstärke

Eine gute Präsenz erreichst du durch emotionale Anwesenheit, Verbindung zu dir selbst und dem Publikum, innere Klarheit und wenn du deinen Raum einnimmst.

Wenn Lautstärke doch wichtig ist: nutze den Zugang zu deiner ursprünglichen Kraft. (Diese ist oft gebunden oder blockiert durch Überzeugungen und Konditionierungen aus deiner Kindheit.)

Präsenz und Lautstärke ist vor aller Technik erstmal innere Arbeit. Denn wenn die Basis stimmt, kann die Technik greifen.

Das Wettbewerbs-Desaster

Vor einigen Jahren habe ich meinen ersten (und einzigen) Wettbewerb gesungen. Ich fühlte mich endlich bereit dazu und wollte einfach mal ins kalte Wasser springen. Natürlich hatte ich schon bei der Ankunft dort wieder mit meinem Gesangs-Imposter zu kämpfen und das übertrieben selbstdarstellerische Auftreten der vielen Sänger:innen irritierte mich wieder hochgradig. Schon bei meinen allerersten Aufnahmeprüfungen hatte ich das Gefühl, dass ich nie so richtig in dieser Welt zu Hause sein würde. Notiz am Rande: inzwischen weiß ich, dass die wirklich großen Sänger:innen diese ganzen Attitüden überhaupt nicht haben, sondern ganz normale bodenständige Menschen sind.

Bevor der Wettbewerb startete, gab es eine Ansprache von der Jury: „Wir wollen hier Künstlerpersönlichkeiten auf der Bühne sehen und kein perfektes, braves Runtersingen eurer Arien. Zeigt Emotionen. Riskiert was.“
Diese Ansprache nahm ich mir zu Herzen. Als ich einige Stunden später an der Reihe war, sang ich mir die Seele aus dem Leib. Ich wütete und litt und gab alles.

Ich schied in der ersten Runde aus. Und das Feedback war vernichtend: „Das größte Problem ist Ihre Stimmtechnik. Die Stimme schwingt nicht auf dem Atem und ist sehr fest. Dadurch waren auch einige Töne unsauber und unausgeglichen.“
So ein Feedback hatte ich noch nie bekommen. Im Gegenteil. Die meisten Menschen waren angetan von der Weichheit und der Offenheit meiner Stimme.

Die Wettbewerbs-Erkenntnis

Was war da passiert?

Am Anfang war ich am Boden zerstört und erst nach einigen Tagen dämmerte mir langsam, wie ich so dermaßen daneben hauen konnte in dieser Situation. Ich hatte mir die Ansprache vor dem Wettbewerb sehr zu Herzen genommen. Und in meinem System wurde sie übersetzt in folgende Ansage:

„Du, wie du bist und wie du normalerweise singst, reichst nicht. Du musst mehr geben. Zeig, was du wirklich kannst. Du musst dich bemühen, dass sie erkennen, dass du wirklich fühlst, was du singst.“

Also hab ich alles gegeben. Mehr als ich eigentlich auf natürliche Weise hatte. Und das hat dazu geführt, dass ich gepusht habe. Mich und meine Stimme. Und wenn eine Stimme zu viel Druck ausgesetzt ist, dann kann sie nicht mehr frei schwingen. Es stimmt die Balance im System nicht. Und natürlich werden bei einer Überspannung dann auch Töne unsauber. Im Nachhinein fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ich war wieder mal auf meinen tiefsitzenden altbekannten Glaubenssatz reingefallen: Du bist nicht genug.

Wenn du unzufrieden bist mit deiner Stimme und deiner Wirkung oder du immer wieder Kritik oder Absagen bekommst, die dich frustrieren, hol dir meinen Stimm-Körper-Präsenz-Check.

Durch meine langjährige Erfahrung als Gesangspädagogin und meinen Hintergrund in Körper- und Traumaarbeit höre und spüre ich an Stimmen, welche dahinterliegenden Themen den Ausdruck, die Präsenz und die Wirkung noch blockieren.

Warum laute Stimmen nicht automatisch gehört werden

Wer am lautesten schreit, wird am ehesten gehört. Diese Erfahrung machen viele Menschen im Laufe ihres Lebens. Und es wird an allen Ecken und Enden so vermittelt. Schon in der Schule bekommen schüchterne Kinder gesagt, dass sie doch bitte lauter sprechen sollen. In Diskussionsrunden gehen die introvertierten und leiseren Menschen oft unter. Und im Gesangsstudium liegt der Fokus ab Semester 1 auf Lautstärke. Denn schließlich sollen die Sänger:innen ein ganzes Opernhaus füllen und das Orchester übertönen.

Trotzdem bin ich der Überzeugung, dass Menschen nicht aufgrund von Lautstärke gehört werden. Ende Oktober war ich bei einer Fortbildung. Und dort habe ich das absolute Gegenteil erlebt. Die Leiterin hat kein einziges Mal in diesen fünf Tagen laut gesprochen. Und das bei einer Gruppe von 25 Menschen. Aber sie hatte eine Präsenz und eine Klarheit in ihrem Auftreten und ihrer Stimme, dass es mehr Lautstärke gar nicht gebraucht hat.

Diese Erfahrung hat bestätigt, was ich schon oft beobachtet habe. In den allermeisten Fällen geht es viel mehr um Präsenz als um Lautstärke. Denn Präsenz bindet die Aufmerksamkeit. Und wer die Aufmerksamkeit hat, braucht keine überhöhte Lautstärke mehr. Natürlich geht es immer noch darum, mit der eigenen Stimme einen ganzen Raum voller Menschen oder eben als Sänger:in sogar ein ganzes Opernhaus zu füllen, aber darauf komme ich dann gleich noch zu sprechen.

Was ist echte Präsenz?

Echte Präsenz ist eine gute Mischung aus verschiedenen Faktoren. Ich liste dir hier mal die aus meiner Sicht wichtigsten auf:

  1. Emotionale Anwesenheit (Authentizität): Echtheit und Persönlichkeit sind die wichtigsten Faktoren für eine gute Präsenz.
  2. Körperbewusstsein: Wer sich und seinen Körper spürt und mit ihm verbunden ist, hat Zugriff auf seine eigene natürliche Körpersprache.
  3. Stimmliche Durchlässigkeit: Eine (aus meiner Sicht) logische Folge, wenn die ersten zwei Punkte erfüllt sind. Wenn die Stimme alles transportiert, dann entsteht Spannung und Verbindung.
  4. Kontakt zu den anwesenden Menschen: Wer sich gesehen und angesprochen fühlt, bleibt anwesend und konzentriert.
  5. Anwesenheit im Hier und Jetzt: Der Moment zählt. Und genau genommen funktionieren alle vorigen Punkte nur, wenn JETZT der wichtigste Moment ist.
  6. Innere Klarheit: Man könnte es auch Selbstbewusstsein nennen. Zu sich und seinen Fähigkeiten, seinen Aussagen, seinem Können stehen und es klar und selbstbewusst in die Welt tragen.
  7. Raum einnehmen: Je größer der Raum ist, den du dich traust einzunehmen, umso wirkungsvoller ist deine Präsenz.

Du siehst: Lautstärke spielt hier genau gar keine Rolle. Und trotzdem gibt es Situationen, wo es natürlich schon auch um eine lautere Stimme geht (150 Leute bei einem Vortrag ohne Mikrofon oder 60-Kopf-Orchester in einem Opernhaus).

Wie Lautstärke und Präsenz zusammenhängen

Damit du dich jetzt nicht die ganze Zeit fragst, weshalb ich hier jetzt doch über Lautstärke schreibe, obwohl ich sage, dass Präsenz viel wichtiger ist, möchte ich dir kurz den Zusammenhang erläutern.

Präsenz ist aus meiner Sicht eine Lebenseinstellung. Wenn du dich da tiefer einlesen willst, dann empfehle ich dir meinen Blogartikel: „Was ist Bühnenpräsenz? – Eine Gegenüberstellung“. Mein Verständnis von einer guten Präsenz bedeutet, dass du dich echt und verletzlich auf der Bühne (oder auch in alltäglichen Begegnungen) zeigst. Denn ein wesentlicher Teil von einer guten Präsenz ist Verbindung (siehe Punkt 4 aus dem vorigen Abschnitt). Und Verbindung entsteht dann, wenn die Menschen emotional bei dir andocken können.

Lautstärke kann ein Zwischenstopp sein auf dem Weg zu einer guten Präsenz. Und zwar nicht, um der Lautstärke Willen. Sondern weil du auf dem Weg zu mehr (gesunder und echter) Lautstärke, dir selbst näher kommen musst. Du wirst auf diesem Weg mit deiner Konditionierung in Kontakt kommen und erst, wenn du dir darüber bewusst wirst und da rauswächst, wirst du dir selbst die Erlaubnis geben, kraftvoller zu sprechen oder zu singen. Und mit dieser Erlaubnis geht in den allermeisten Fällen auch einher, dass du mehr Raum einnimmst und dich selbst mehr zeigst. Das wiederum beeinflusst deine Präsenz positiv.

Gehört werden beginnt in der Kindheit

Wenn du versuchst, lauter zu sprechen oder zu singen (weil du gehört werden willst bzw. von dir und deinen Fähigkeiten überzeugen willst), ohne dass du eine Anbindung an deine ursprüngliche Kraft hast, dann passiert das immer über zu viel Druck.

Jetzt muss ich ein bisschen ausholen. Ich hab gerade die Freude, meinen Sohn beim Aufwachsen zu beobachten. Und das ist so unglaublich spannend. Dieses kleine Kerlchen hat nämlich eine Stimmkraft und eine Lautstärke, da schlackern einem die Ohren. Jedes Kind kommt mit dieser Fähigkeit auf die Welt. Im Laufe des Aufwachsens verkümmert sie dann aber. Denn die meisten Kinder werden in ihrer Ausdrucksfreude eingeschränkt, weil sie zu laut, zu wild, zu viel sind. Dazu kommt noch, dass bestimmte Emotionen (in der Familie und später in der Gesellschaft) meist unerwünscht sind und deshalb keinen oder sehr viel weniger Raum bekommen und so bilden sich ruckzuck haufenweise Regulationsmechanismen, die sich in diese ursprünglich perfekte Verbindung von Emotion, Bewegung und Stimme einmischen.

Und dann kommt so ein junger Mensch in eine Präsentationssituation und soll laut sprechen. Oder auf der Musikuni wird im Gesangsstudium sofort der Fokus auf Lautstärke gelegt.
Natürlich gibt es körperliche Techniken, die zu mehr Stimmstärke führen. Und die funktionieren auch. Das kann ich aus meiner langjährigen Erfahrung als Gesangspädagogin absolut bestätigen. In dieser Angelegenheit gibt es nur zwei große Probleme:

  1. In Drucksituationen greifen statt der hilfreichen Technik oft alte Überzeugungen, die dann völlig andere Verhaltensweisen hervorrufen (siehe Wettbewerb).
  2. Wenn der Zugriff zur ursprünglichen Kraft nicht existiert, ist Technik immer nur Kompensation und stößt recht schnell an ihre Grenzen.

Hinderliche Überzeugungen für eine gesunde präsente Stimme

Es würde sicher den Rahmen sprengen, wenn ich hier jetzt ALLE hinderlichen Überzeugungen aufliste, aber ich möchte dir zwei konkrete Beispiele geben.
Du erinnerst dich an meine Wettbewerbs-Geschichte, wo mein altbekannter Glaubenssatz aktiviert wurde?!

Ich bin nicht genug. Ich reiche nicht.
Wenn das eine tiefsitzende Überzeugung ist, dann hebelt die oft in einer Leistungs- oder Druck-Situation jegliche gute Sprech- oder Gesangstechnik aus. Denn diese Überzeugung bringt uns je nach Persönlichkeit entweder in Kampfstimmung (so wie es bei mir war) oder löst einen Fluchtreflex aus. Manche Menschen fallen auch in eine sofortige Starre. Für das System geht es dann ums Überleben und in diesem Zustand gibt es keinen Zugriff mehr auf bewusst erlernte Techniken.

Jetzt noch ein völlig gegenteiliges Beispiel. Es könnte auch sein, dass durch Erlebnisse und Erfahrungen in der Kindheit folgender Glaubenssatz aktiv ist:

Ich darf nicht laut sein.
Wenn du als Kind erlebt hast, dass du für Lautstärke (vielleicht auch Kraft, Wut, Wildheit, Freude etc.) gerügt oder sogar bestraft wurdest, dann hat sich in deinem System diese Überzeugung festgesetzt. Lernst du jetzt Techniken, die dazu führen, dass du eine lautere Stimme bekommst, dann wird es immer etwas in deinem System geben, das sich dagegen wehrt. Denn in dir gibt es ja die Überzeugung, dass es nicht sinnvoll ist, laut zu sein bzw. zu zeigen, was gerade in dir ist, weil du sonst bestraft, ignoriert, weniger geliebt wirst.

In beiden Fällen wirst du mit Technik nicht weiterkommen. Denn die alten Überzeugungen sind immer stärker und werden im Zweifel gewinnen.

Dein Zugriff zu deiner natürlichen Kraft

Erst wenn dein ganzer Körper schwingt und alle Emotionen dabei sind, hast du vollen Zugriff auf deine Kraft. Und erst dann greifen die Techniken für mehr Stimmstärke wirklich nachhaltig. Und erst dann wirst du auch in eine richtig gute Präsenz kommen.

Aber wie geht das?

Die Kurzanleitung: Finde heraus, was du wann warum unterdrückt hast und kümmere dich darum, auf dass es sich wieder ausdrücken darf.
Ich mach wieder ein paar konkrete Beispiele (ohne Anspruch auf Vollständigkeit). Die Zusammenhänge, die ich hier beschreibe, können so sein, es gibt aber zig weitere Optionen, die ich hier nicht ausführe.

Wenn du in einer Familie mit sehr viel Scham aufgewachsen bist, dann sind dir wahrscheinlich sehr viele Dinge peinlich. Du traust dich vielleicht nicht, dich frei und offen zu bewegen. Bestimmte Themen anzusprechen ist dir unangenehm. Du bist sehr beherrscht. Diese innere Haltung spiegelt sich in deinem Körper und führt dazu, dass du sehr fest und wenig durchlässig bist und dich im Zweifel eher zurückziehst.

Wut ist in deiner Familie verboten. So sehr, dass du selbst heute als Erwachsene:r niemals wütend bist. Auch wenn du richtig beschissen behandelt wirst. Du würdest niemals jemanden scharf anreden und schon gar nicht anschreien. Wenn andere Menschen wütend sind, ist dir das sehr unangenehm und du versuchst, beschwichtigend einzugreifen.

Du hast schon früh einen wichtigen Menschen in deinem Leben verloren. Obwohl du weißt, dass dieser Verlust extrem schmerzhaft gewesen sein muss, hast du keine Erinnerung mehr daran und spürst auch den Schmerz nicht. Du hast seit Jahren nicht mehr geweint.

Wie gebundene Kraft frei wird und du so mehr gehört wirst

Ich greife die Beispiele von oben wieder auf:

Viel Scham in deinem System führt dazu, dass du dich nicht traust, dich wirklich auszudrücken. Das hat Auswirkungen auf viele Strukturen, die für Singen und Sprechen wichtig sind. Da jetzt ausführlich drauf einzugehen, sprengt den Rahmen, aber ich schreib es auf meine Liste für einen nächsten Blogartikel! Wenn du deine Scham abbaust, wird dein (körperlicher) Ausdruck wieder freier und damit kann deine Stimme freier schwingen. Jetzt werden auch Techniken zur Stimmstärke greifen. Außerdem verändert sich deine ganze Körperlichkeit. Du stehst mehr zu dir und hast mehr Mut, dich zu zeigen. Das verändert deine Präsenz.

Wut ist gehaltene Kraft. Darüber gibt es tatsächlich schon einen ausführlichen Blogartikel. Den findest du HIER. Wenn du keinen Zugriff auf deine Wut hast, dann geht dir eine ganze Menge deiner natürlichen Kraft verloren. Und diese Kraft ist ganz enorm an einer natürlichen und gesunden Stimmstärke beteiligt. Wenn du diese Seite von dir wieder in deinem System integrierst, wirst du ganzer auftreten können. Und je mehr du in deiner Ganzheit anwesend bist, umso stärker wirkt deine Präsenz.

Jedes Trauma (sei es ein Schock- oder Entwicklungstrauma) wird im Körper gespeichert. Weil die Ladung dieser Erfahrung zum Zeitpunkt des Geschehens zu groß war, wird diese Energie vom Körper abgespalten. In der Cranio sprechen wir von Energiezysten, in der Psychologie geht es um abgespaltene Persönlichkeitsanteile. In beiden Fällen ist eine riesige Menge an Energie gebunden. Außerdem hat das System gelernt, diese Energie zu unterdrücken, denn darin sind ja die ganzen schmerzlichen Erfahrungen gespeichert. Das führt einerseits zu Festigkeit in bestimmten (je nach Mensch unterschiedlichen) Körperregionen und andererseits zu extremen Einbußen deiner natürlichen Kraft und Energie. Gerade wenn es um das Thema Trauer geht, wirkt sich das meiner Erfahrung nach stark auf den Brustkorb und das Zwerchfell und damit auf die Atmung aus. Das ist aber DIE wesentliche Komponente für eine gesunde Stimmfunktion.

Wenn du dich also um diese weggesperrten Gefühle und Erfahrungen kümmerst, wird Energie und Kraft frei. Die steht dir dann auch fürs Singen und Sprechen zur Verfügung. Und noch wichtiger: fürs Leben 😊

Fazit: gehört werden beginnt bei dir selbst

Stimmliche, emotionale und körperliche Präsenz ist in den allermeisten Fällen wichtiger als Lautstärke. Und wenn Lautstärke wichtig ist, dann ist Präsenz umso wichtiger.

Stimmtechnik greift erst, wenn sie nicht mehr gegen tiefsitzende innere Überzeugungen kämpfen muss.

Kümmere dich um deine unterdrückten Erfahrungen und Emotionen, denn dann wird Energie und Kraft frei. Das ist die beste Basis für eine gesunde, tragfähige, kräftige und lebendige Stimme, die den Raum füllt und Menschen erreicht und berührt. Gleichzeitig ist es die Basis für eine gute und berührende Präsenz.

Wenn du merkst, dass du da anstehst, dann ist mein Stimm-Körper-Präsenz-Check genau das richtige Angebot für dich.

Wenn du an den Themen im Hintergrund bzw. Untergrund arbeitest, dann erst kann die Technik, die du dir seit Jahren erarbeitest, wirklich auf fruchtbaren Boden fallen.

Ich bringe das stimmtechnische Verständnis und viel Wissen über emotionale und mentale Verbindungen mit anatomischen Funktionen mit. Du bekommst Hinweise und Einblicke, die du bei „normalen“ Stimm-Expert*innen nicht kriegst.

Generose Sehr

Spezialistin für erfolgreiche und authentische Bühnenpräsenz und stabile Höchstleistungsfähigkeit

Ich brenne dafür, Menschen bei ihrer echten und erfolgreichen Bühnenpräsenz zu unterstützen.

Mein Credo: Technik berührt nicht – Persönlichkeit schon!

Wer wirklich mit der ganzen Persönlichkeit auf der Bühne steht, ist einzigartig, wiedererkennbar, unersetzlich und hochgradig leistungsfähig. Mein Herz schlägt für Visionär*innen und Menschen, die das Gefühl haben, in unserer Gesellschaft und in der Bühnenwelt fehl am Platz zu sein. Weil sie spüren, dass da noch so viel mehr möglich ist.
Ich selbst bin Entwicklungsjunkie und süchtig nach neuem Wissen und neuen Erfahrungen. Das hat dazu geführt, dass ich nach meinem Studium in Gesangspädagogik noch eine Ausbildung in Craniosaraler Körperarbeit und den Epigenetik Coach angehängt habe. Inzwischen bin ich bei IFS (Internal Family Systems) gelandet und da steht noch so einiges mehr auf der Liste.
Ich schreibe hier über Bühnenpräsenz, die Rolle von Stimme und Körper auf der Bühne, Lampenfieber und Höchstleistungsfähigkeit (High Performance). Mein Wissen und meine Erfahrung in den Bereichen transgenerationale Vererbung und frühkindliche und pränatale Prägungen fließt immer mit ein. Außerdem erzähle ich gerne meine eigenen Geschichten (oder die meiner Klient*innen), um zu zeigen, wie wir den alltäglichen Herausforderungen der Bühne und des Lebens begegnen können.

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