Warum ein individueller Zugang zu deinem Lampenfieber so wichtig ist

von | Aug. 13, 2025

Lampenfieber ist eine höchst individuelle Angelegenheit. Davon bin ich zutiefst überzeugt. Und ein paar Beweise dazu habe ich auch schon eingeholt, aber dazu später mehr.
Lass uns mal genauer schauen: Wir sprechen normalerweise über DAS Lampenfieber. Und wenn du nachdenkst oder in dich reinhörst, dann hast du jetzt vermutlich jemanden im Kopf, der mit schweißnassen Händen, zitternd hinter oder auf der Bühne steht. Du kennst Erzählungen von Menschen, die nicht schlafen können, denen übel ist und denen vielleicht sogar (wenn sie sprechend oder singend auf einer Bühne stehen) die Stimme versagt.

Dem gegenüber stehen als angebotene Lösungen Atemübungen, Visualisierungen, Körperentspannungs-Techniken, mentales Training und vielleicht auch noch sowas wie Rescue-Tropfen oder andere Beruhigungs-Hausmittelchen. Von Betablockern nicht zu sprechen.

Doch was wäre, wenn Lampenfieber nicht nur diese eine Ausprägung hat? Und was wäre, wenn die tatsächliche Ursache für dieses Lampenfieber, das sich bei vielen Menschen ähnlich, bei manchen aber auch ganz anders äußert, eine höchst individuelle ist?

Das würde doch die gesamte Herangehensweise an Lampenfieber verändern oder? Gespannt? Dann lies gern weiter!

Was ist Lampenfieber?

Zu diesem Thema habe ich bereits einen ausführlichen Blogartikel geschrieben, auf den ich hier an dieser Stelle gerne verweisen möchte: Was ist Lampenfieber wirklich? Die unterschätzte Verbindung von Psyche und Körper

Hier ein Zitat aus dem Fazit dieses Artikels:

Lampenfieber ist ein komplexes Zusammenspiel aus Nervensystem, Hormonen und der emotionalen Bewertung von Situationen. Die allermeisten Tools gegen Lampenfieber setzen genau hier an. Entweder beruhigen sie das Nervensystem, führen zu einem anderen emotionalen Grundzustand (=> Hormone) oder setzen eine andere Brille auf, um die Bewertung der Situation zu verändern.

Damals (vor circa einem halben Jahr) war ich tatsächlich auch noch auf dem Stand, dass es EIN Lampenfieber gibt. Inzwischen bin ich tiefer in das Thema eingetaucht. Ich habe mir die Frage gestellt, was Lampenfieber eigentlich macht. Meine Antwort: es führt zu körperlichen Phänomenen, die deine Leistungsfähigkeit, deine Präsenz und dein Wohlbefinden beeinflussen.

Und dann ist mir aufgefallen, dass es noch so viel mehr körperliche Phänomene gibt, auf die das zutrifft, die wir aber im Allgemeinen nicht in den Bereich Lampenfieber einordnen. Aus meiner Sicht gehören sie dort aber hin.

6 Monate später nun stehe ich hier und bin davon überzeugt, dass es mindestens 6 verschiedene Lampenfieber-Typen gibt. Und in Kürze wird es sogar die Möglichkeit geben, herauszufinden, zu welchem dieser 6 Typen du gehörst. Oder ob du vielleicht (wie viele von uns) ein Mischtyp bist. Noch hab ich technisch nicht alles aufgesetzt, aber wenn du zu den ersten gehören willst, die mein neues Lampenfieber-Typen-Quiz testen wollen, dann trag dich einfach kurz hier in das Formular ein und du bekommst eine Nachricht von mir, sobald es soweit ist.

Warum ein individueller Zugang zu Lampenfieber so wichtig ist

Lampenfieber oder Bühnenangst ist nicht einfach nur ein bisschen Aufregung. Denn wenn du nur ein bisschen Aufregung hast, dann wirst du vermutlich nicht in deiner Leistungsfähigkeit, in deiner Präsenz und in deinem Wohlbefinden eingeschränkt sein. Lampenfieber führt bei vielen Menschen zu einem riesengroßen Leidensdruck. Denn es liegt nicht an ihren Fähigkeiten, ihrer Expertise oder ihrem Talent. Alle Menschen, mit denen ich bisher gearbeitet habe, haben wirklich etwas auf dem Kasten. Sie sind richtig gut in dem, was sie tun.

In den meisten Fällen liegt es auch nicht an einer mangelnden Vorbereitung. Sondern es gibt einen ganz tiefsitzenden höchst individuellen Auslöser für Lampenfieber (und damit für verminderte Leistungsfähigkeit, Präsenz und Wohlbefinden in Bühnensituationen) in diesen Menschen.

Und jetzt gibt es da diese ganzen allgemeinen „15 Tipps gegen Lampenfieber“. Lern eine Entspannungstechnik. Mach Atemübungen. Bewege dich vor der Bühne. Visualisiere dir deinen perfekten Auftritt. Iss eine Banane vor dem Auftritt. Iss auf gar keinen Fall Nüsse oder Schokolade. Stell dich in eine Siegerpose. Tu so, als wär nix und überspiel alles.
Oder auch: Du musst nur oft genug auf der Bühne stehen, dann vergeht das schon.

Was glaubst du, was da passiert? Du kannst es dir ungefähr so vorstellen. Jemand bricht sich ein Bein. Aber statt einer ausführlichen Untersuchung, einem Röntgen, vielleicht einem Gips und anschließender Physiotherapie zum Wiederaufbau der Muskeln sagt dir jemand, dass du in die Apotheke gehen sollst und dir eine Salbe holen sollst.

Angenommen, du hättest dir das Bein nicht gebrochen, wäre das vermutlich kein schlechter Ansatz. Aber wenn du dir das Bein gebrochen hast, dann hilft dir das nicht. Im Gegenteil. Es kann sogar dazu führen, dass sich deine Symptome verschlechtern, weil du zu lange wartest und die falschen Dinge tust.

Genau so ist es mit Lampenfieber: Diese ganzen Dinge, von denen ich da oben geschrieben habe, KÖNNEN helfen. Aber in vielen Fällen tun sie es nicht, weil die „Behandlung“ nicht für die „Verletzung“ geeignet ist.

Was ist dieser „individuelle Zugang“?

Dieser (mein) individueller Zugang behandelt Lampenfieber nicht als Symptom, sondern als Anteil in einem Menschen, der zu seinem oder ihrem Schutz entstanden ist. Und obwohl es bei vielen Menschen sehr ähnliche Anteile gibt (innerer Kritiker, Perfektionist, People Pleaser, Imposter oder eben ein Lampenfieber-Anteil), sind die Entstehungsgeschichten dieser Anteile sehr unterschiedlich.

Auch hier verweise ich nochmal auf meinen Blogartikel:

Die Ursache liegt also vielmehr darin, dass wir ganz früh irgendwelche Erfahrungen gemacht haben, die so einschneidend und damals vermutlich sogar lebensbedrohlich für uns waren, dass sich diese Angst in uns entwickelt hat, um uns zukünftig vor Erfahrungen dieser Art zu schützen. Die Schwierigkeit an der Geschichte: es müssen nicht mal unsere eigenen Erfahrungen sein. Es können auch die Erlebnisse unserer Vorfahren sein, die so prägend und einschneidend waren, dass diese Angst als Schutz-Voreinstellung für unser System übernommen wurde.

Wenn wir individuell an Lampenfieber rangehen, dann erforschen wir genau diese Ursachen. Wir gehen in Kontakt mit diesem Schutz-Anteil, schauen uns an, welche Gegenspieler im System er hat und was er braucht, um sich nachhaltig zu beruhigen. Gerade, wenn es um das Thema Sichtbarkeit geht (und damit steht Lampenfieber ja immer in Verbindung) , ist meine Erfahrung, dass nicht selten auch die epigenetischen Prägungen aus den Vorgenerationen ihren Teil beitragen.

Das alles wird bei den herkömmlichen „One-size-fits-all“-Empfehlungen völlig ignoriert.

Warum dieser individuelle Zugang zu Lampenfieber in Zukunft wichtig sein wird

Ich kenne so viele Menschen, die schon seit Jahren unter ihrem Lampenfieber oder ihrer Bühnenangst leiden. Sie sind verzweifelt, denn in ihnen gibt es ja etwas, was unbedingt auf die Bühne möchte. Es ist ein innerer Kampf zwischen dem Drang auf die Bühne und dem Lampenfieber, das die Bühne zu einem unangenehmen (oder sogar höllischen) Ort macht. Bei vielen Menschen ist Lampenfieber, Auftritts- oder Bühnenangst sogar so schlimm, dass sie mit ihrem Können und ihrer Expertise gar nicht nach draußen gehen. Weil Sichtbarkeit oder gar Bühne so eine unglaubliche Horrorvorstellung für sie ist.

Viele dieser Menschen haben schon verschiedene Ansätze probiert. Manches hat vielleicht kurzzeitig geholfen, manches auch überhaupt nicht. Gleichzeitig gibt es so viele Menschen, die auf diese Methoden schwören und super Erfolge damit erzielt haben. Und jetzt stell dir mal vor, was bei denen passiert, die es nicht schaffen. Bei denen all das einfach nicht funktioniert.

Ja! Das Leiden manifestiert sich immer mehr. Und dazu kommen noch Zweifel, Unsicherheiten oder sogar Selbstvorwürfe. „Vielleicht mach ich es nicht richtig?!“
„Vielleicht muss ich mich noch mehr anstrengen?!“
„Ich bin einfach nicht für die Bühne gemacht!“
„Bei mir muss irgendwas falsch sein, weil das nicht funktioniert.“
„Mein Lampenfieber ist so schlimm, vielleicht helfen da tatsächlich nur Medikamente?!“

Genau das ist aus meiner Sicht immer das Problem, wenn eine Lösung für alle angeboten wird. Denn ja, wir sind uns sehr ähnlich und viele Dinge sind für viele Menschen gleichermaßen hilfreich. Aber halt nicht immer. Und beim Thema Lampenfieber tatsächlich sehr selten – aus meiner Erfahrung.

Wir leben in einer Gesellschaft der Symptombekämpfung. Denn das geht (vermeintlich) schnell und spart (erstmal) Zeit und Energie. Warum langfristig etwas an Bewegung und Ernährung ändern, wenn Abnehmen mit einer Spritze geht und jeder Schmerz im Körper mit einer Schmerztablette „weggemacht“ werden kann?

Ein Problem entsteht nie dort, wo es sich zeigt! Und deshalb ist es IMMER sinnvoll, tiefer zu schauen. Ja, es ist mühsam, an die Wurzel eines Problems oder einer Herausforderung vorzudringen. Es braucht Zeit. Es braucht Raum und es braucht das Commitment, sich wirklich mit sich selbst auseinanderzusetzen.

Aber es ist der einzige wirklich nachhaltige Weg. So ist es auch beim Lampenfieber. Natürlich können Atemübungen helfen (und in manchen Fällen sind sie auch ein absolut wichtiger Teil der langfristigen Lösung), aber es kann halt auch nur Symptombekämpfung sein. Und die hält dann nicht lange an. Wenn der nächste Trigger kommt, ist das Lampenfieber wieder da.

Diese individuelle Herangehensweise an Lampenfieber (und auch andere körperliche Phänomene) kostet erstmal mehr Zeit und braucht mehr Energie. Langfristig gesehen spart es aber Zeit und Energie. Denn die Lösung ist tiefgehender und nachhaltig. Und unsere Systeme sind müde von der ständigen Symptombekämpfung. Jedes Symptom ist der Versuch unseres Körpers, mit uns zu kommunizieren. Und es wird immer wichtiger, ihm zuzuhören. Davon bin ich zutiefst überzeugt!

Dein erster Schritt zur nachhaltigen Lösung von Lampenfieber

Der erste – und meiner Ansicht nach wichtigste – Schritt ist ein Perspektivwechsel. Hör auf gegen dein Lampenfieber zu kämpfen. Es hat einen Sinn. Und es hat eine Botschaft für dich.

Freunde dich mit der Idee an, dass dein Lampenfieber dich vor etwas beschützen möchte. Das muss nicht zeitgemäß (also mit der aktuellen Situation logisch im Einklang) sein. (Ist es in den wenigsten Fällen übrigens.)

Und dann lern dein Lampenfieber etwas besser kennen. Wann tritt es auf? Was genau sind die Trigger? Wann wird es schlimmer, wann schwächer? Welche Gedanken kommen davor oder währenddessen? Welche Gefühle löst es in dir aus? Wie genau fühlt es sich an? Was passiert in deinem Körper?

Und dann schau, ob dein Lampenfieber mitbekommt, dass du dich gerade mehr mit ihm beschäftigst und es wirklich kennenlernen möchtest. Denn allein das führt oft schon zu einer ersten Veränderung. Es heißt nicht, dass die Symptome besser werden, aber dadurch, dass du dich auf eine andere Art und Weise damit auseinandersetzt, verändert sich automatisch dein Gefühl dazu.

Mein Gruppenkurs „Höchstleistung trotz Lampenfieber“

In den letzten drei Monaten habe ich meinen individuellen Ansatz mit einer kleinen Gruppe von 6 Menschen getestet. Es war die Betarunde von meinem „Höchstleistung trotz Lampenfieber“-Kurs.

Ich wusste, dass die Methode funktioniert. Und ich wusste auch, dass sie bei den Menschen Veränderungen bewirkt. Aber ich wusste nicht, wie groß diese Veränderungen tatsächlich sein würden. Tatsächlich gab es bei ALLEN eine Veränderung. Manche haben tatsächlich jetzt kein Lampenfieber mehr bzw. ist es in einem Ausmaß, in dem es sie nicht mehr an ihrer Leistung hindert. Hier ein paar Rückmeldungen aus dem Kurs:

In einem deutschen Formular wird gefragt: "Was hat sich für dich durch den Kurs bisher verändert?" und mit einem roten Sternchen versehen. Die Antwort lautet: "Ich bin authentischer auf der Bühne.
Ein Screenshot eines deutschen Fragebogens. In der ersten Frage wird nach Erfahrungen mit Lampenfieber vor einem Kurs gefragt, in der zweiten Frage nach dem aktuellen Zustand. Unter jeder Frage finden sich ausführliche handschriftliche Antworten auf Deutsch.
In einer deutschen Umfrage wird nach Erfahrungen mit Lampenfieber vor und nach einem Kurs gefragt. Die erste Antwort beschreibt Frustration und nennt Lampenfieber einen Spielverderber; die zweite beschreibt, es als Reaktion auf schwierige Erfahrungen zu verstehen.
Screenshot eines deutschen Textformulars. In der Frage wird gefragt, was sich für den Nutzer durch den Kurs verändert hat. In der Antwort werden ein verbesserter Austausch, ein Gefühl der Ausgeglichenheit und eine positive Wirkung auf Mitmusiker genannt.
Screenshot einer deutschen Umfrage, in der gefragt wird, wie der Kurs den Teilnehmer bisher verändert hat, mit einer Antwort über verringertes Lampenfieber und verbesserte Gesangsleistung bei Auftritten.

Mitte Oktober 2025 starte ich eine neue Runde dieses wunderbaren Kurses. Es gibt wieder Platz für 6 Menschen. Das gesamte Feedback der Beta-Runde wird einfließen. Und natürlich meine Ideen und Erfahrungen aus der Zwischenzeit. Wenn du Interesse an diesem Kurs hast, dann schreib mir eine Nachricht. (Diese Nachricht verpflichtet dich nicht zur Buchung, du stellst damit nur sicher, dass du die Anmeldemöglichkeit nicht verpasst.)
Ich werde die Anmeldung zuerst für alle auf der Interessierten-Liste und meinen Newsletter öffnen und erst danach in die offizielle Bewerbung über Social Media gehen.

Bis zum 1. Oktober 2025 kannst du zum Frühbucher-Preis für 594,- Euro (inkl. 20% Umsatzsteuer) buchen. Danach steigt der Preis auf 694,- Euro (inkl. 20% Umsatzsteuer).

Mehr Infos zu diesem Kurs findest du hier auf dieser Seite. Da kannst du auch einfach direkt buchen, wenn du dir schon sicher bist. Wenn du Fragen hast, meld dich gerne jederzeit bei mir!

Generose Sehr

Spezialistin für erfolgreiche und authentische Bühnenpräsenz und stabile Höchstleistungsfähigkeit

Ich brenne dafür, Menschen bei ihrer echten und erfolgreichen Bühnenpräsenz zu unterstützen.

Mein Credo: Technik berührt nicht – Persönlichkeit schon!

Wer wirklich mit der ganzen Persönlichkeit auf der Bühne steht, ist einzigartig, wiedererkennbar, unersetzlich und hochgradig leistungsfähig. Mein Herz schlägt für Visionär*innen und Menschen, die das Gefühl haben, in unserer Gesellschaft und in der Bühnenwelt fehl am Platz zu sein. Weil sie spüren, dass da noch so viel mehr möglich ist.
Ich selbst bin Entwicklungsjunkie und süchtig nach neuem Wissen und neuen Erfahrungen. Das hat dazu geführt, dass ich nach meinem Studium in Gesangspädagogik noch eine Ausbildung in Craniosaraler Körperarbeit und den Epigenetik Coach angehängt habe. Inzwischen bin ich bei IFS (Internal Family Systems) gelandet und da steht noch so einiges mehr auf der Liste.
Ich schreibe hier über Bühnenpräsenz, die Rolle von Stimme und Körper auf der Bühne, Lampenfieber und Höchstleistungsfähigkeit (High Performance). Mein Wissen und meine Erfahrung in den Bereichen transgenerationale Vererbung und frühkindliche und pränatale Prägungen fließt immer mit ein. Außerdem erzähle ich gerne meine eigenen Geschichten (oder die meiner Klient*innen), um zu zeigen, wie wir den alltäglichen Herausforderungen der Bühne und des Lebens begegnen können.

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